Innehalten und zusammenhalten, Achtsamkeit als Gebot der Stunde. Im folgenden Beitrag habe ich eine Übersicht mit vertrauenswürdigen Links und Maßnahmen zusammengestellt, die ich laufend für Dich aktualisiere. Zudem gibt es Tipps, wie Du Deine Zeit sinnvoll verbringen kannst; zu guter Letzt ein Dankeschön und die Hoffnung, dass wir die Krise als Entwicklungschance annehmen. Mögen wir in Bälde unsere Verbundenheit feiern und über eine Glokalisierung der Wertschätzung allen Lebens staunen.
Seit Dezember 2019 werden aus China, insbesondere der 11 Millionen Einwohner*innen Metropole Wuhan, "Corona Virus Disease 2019" (COVID-19)-Erkrankungen gemeldet. Ende Jänner rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Gesundheitsnotstand internationaler Tragweite aus und erklärte am 11. März COVID-19 zur Pandemie, d.h. zur weltweiten Epidemie. Alle Länder sind aufgerufen, die Weiterverbreitung des neuartigen Coronavirus: "Severe Acute Respiratory Syndrome Corona Virus 2" (SARS-CoV-2), einzudämmen. Der Name Corona (lat. Kranz, Krone) geht übrigens auf das kranzförmige Aussehen der Viren zurück.
Die Infektionskrankheit kann ohne Symptome verlaufen bzw. ist in den allermeisten Fällen mild (Erkältungssymptome); SARS-CoV-2 kann jedoch auch zu einer schweren Lungenentzündung und zum Tod führen. Derzeit geht man von einer Sterblichkeit von 2,3 Prozent aus. Die Erkrankung der Atemwege überträgt sich von Mensch zu Mensch hauptsächlich durch Tröpfchen – direkt über die Schleimhäute, indirekt über die Hände; eine Schmierinfektion ist nicht ausgeschlossen. Es gibt gegenwärtig keinerlei Hinweise, dass sich Menschen über Lebensmittel oder Trinkwasser infizieren. Nach einer Ansteckung kann es bis zu 14 Tage dauern, bis Krankheitszeichen auftreten. Bislang gibt es keine spezifische Therapie und Schutzimpfung. Die Behandlung erfolgt symptomatisch, also durch Linderung der Krankheitsbeschwerden. Aktuelle Informationen sowie Maßnahmen bietet das Sozial- und Gesundheitsministerium, wo Du auch Antworten auf häufig gestellte Fragen findest; bei allgemeinen Fragen kannst Du die Informationshotline 0800 555 621 wählen. Offizielle Informationsquelle auf EU-Ebene ist das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Falls Du durch Falschmeldungen verunsichert bist, klicke Mythen und Fakten (Gegenüberstellung der WHO; wie die Seite der ECDC in Englisch). Generell empfehle ich, Deinen Medienkonsum bzw. alles, womit Du jetzt Deine Sinne fütterst, mit Bedacht zu wählen.
Um immungeschwächte und ältere Menschen sowie Personen mit Vorerkrankungen (Herz-, Lungen-, Leber-, Zucker- und Krebserkrankungen) nicht zu gefährden und dazu beizutragen, dass unser Gesundheitssystem funktionsfähig bleibt, bitte ich Dich, folgende Präventions- und Hygienemaßnahmen einzuhalten, die im Übrigen auch während der Grippesaison sinnvoll sind:
Tipps zur Stärkung Deines Immunsystems wie eine ausgewogene, gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung sowie ausreichend Schlaf findest Du im Blog-Beitrag: Dein Yoga statt Herbstblues.
Raus aus dem Hamsterrad – wenn auch unfreiwillig; Du kannst jetzt endlich machen, wofür Dir bislang immer "die Zeit gefehlt" hat:
Im Yoga verfeinern wir unsere Wahrnehmung und üben Stabilität und Leichtigkeit für den Alltag. Wir vergleichen und bewerten nicht und kultivieren freundliches, offenes Gewahrsein. Kein Ausgrenzen oder angstgetriebenes Reagieren, sondern inne halten und aus einem ruhigen, klaren Geist und mit offenem Herzen handeln bzw. es gut sein lassen.
Gerade in dieser aufgeregten Zeit voller Ungewissheit braucht es mehr Achtsamkeit: „die Kunst, bewusst zu leben“ (John Kabat-Zinn). Achtsamkeit meint eine lebensbejahende, nicht urteilende innere Haltung, ein gleichmütiges Annehmen der Dinge wie sie sind oder wie Ronald D. Siegel und Kolleg*innen es formulieren: „sich der gegenwärtigen Erfahrung mit Akzeptanz bewusst sein“ – anstelle von leidvollem Widerstand, vermeintlicher Flucht (besonders beliebt: Alkohol) bzw. dem landesüblichen, besserwisserischen „Matschgern und Sudern“ ;-).
Achtsamkeit als „Verkörperung von Mitgefühl“ (Saki Santorelli) beginnt zunächst bei Dir selbst. Du kannst diese ungeplante Entschleunigung zur Selbstfürsorge und Besinnung auf Wesentliches nutzen, Dich von äußeren Ablenkungen befreien und auf die Reise nach innen begeben – mit Dir selbst in Kontakt treten und herausfinden, was Du wirklich willst und für ein Sinn-erfülltes Leben brauchst. Mehr dazu in den Blog-Beiträgen Winterzeit – Besinne Dich, Dein Yoga-Frühlingserwachen – Klarheit, Mut und Entfaltung sowie Dein Leben leben – über Courage, Freiheit und Verantwortung. Gerne begleite ich Dich dabei.
Nicht allen ist diese Zeit zur inneren Einkehr geschenkt, manche von uns stehen gegenwärtig unter besonderem Stress. So gebührt herzlicher Dank all jenen Menschen, die unter Gefährdung der eigenen Gesundheit jetzt unser Sozialsystem und unsere Grundversorgung am Laufen halten; mögen sie im Zuge der Krise auch eine entsprechende Aufwertung ihrer Arbeit erfahren. Mögen all jene, deren Existenz durch den Wegfall persönlicher Kontakte nun gefährdet ist, weil sie nicht bzw. schwer auf Online-Service umstellen können, von einer Welle der Solidarität getragen sein. Mögen jene, die sich jetzt Ego-getrieben wichtig machen bzw. versuchen, maximalen Profit aus der Situation zu schlagen, zur Besinnung kommen und ihre Prioritäten überdenken. Mögen wir uns als Einzelne und als Gesellschaft von ungesunden Denk- und Verhaltensmustern befreien und erkennen, was ein zufriedenes und liebevolles Leben ausmacht. Mögen wir diese Erfahrung, dass alles zusammenhängt, für eine Transformation unseres vorherrschenden Wirtschafts- und Konsumverhaltens in Richtung Nachhaltigkeit nutzen. Mögen wir uns unseren Ängsten stellen und demütig anerkennen, dass wir das Leben nicht kontrollieren können. Mögen wir zu einem neuen Bewusst-Sein erwachen – ohne unseren Humor zu verlieren.
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Literaturtipps
Kabat-Zinn, Jon (2015): Im Alltag Ruhe finden. Meditationen für ein gelassenes Leben. München.
Santorelli, Saki (2015): Zerbrochen und doch ganz. Die heilende Kraft der Achtsamkeit. New York.
Siegel, Ronald D. (2011): Achtsamkeit als Weg. Wie wir den Unwägbarkeiten des Lebens achtsam begegnen können. Freiburg.
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Foto: Unsplash
Erstveröffentlichung 11. März 2020, Aktualisierung 19. März.